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Von Warnemuende nach Utklippan:  (aus 1997)

Immer gegenan.....Vorschiff

Ein Toernbericht: Mit Bine und Andreas in eine Maerchenwelt

Ein paar Wochen vor dem lang ersehnten Urlaubstoern sah es eigentlich immer ganz toll aus, deshalb hatten wir uns auch endlich dazu entschlossen, diesmal geht es von unserem Heimathafen aus Richtung NO, das Zauberwort hiess "UTKLIPPAN", ein Naturhafen, der uns schon lange in den Erzaehlungen unserer Freunde so richtig "heiss" machte. Unsere Route - die bis dato eigentlich an der Nordspitze von Bornholm seine weiteste Entfernung hatte -wuerde sich also um ein paar Seemeilen verlaengern! Was da so an "Wunderbaren" in einsamer Natur zu entdecken waere, reizte unsere Robinsonader bis zum Aeussersten, so dass auch der bisherige Einwand: - in 3 Wochen Urlaub ist Bornholm gerade noch so ohne Stress zu erreichen - einfach ueber Bord geworfen wurde und die Planung es uns bestaetigte: Diesmal klappt es - wir laufen in einer Tag- und Nachtfahrt von Warnemuende aus an der Westkueste von Bornholm hoch nach Utklippan, um dann auf der Rueckfahrt an einigen huebschen Plaetzen zu verweilen - dachten wir jedenfalls!! Aber es sollte doch alles ganz anders kommen, denn wenn uns der Wind zu Beginn und vor Antritt der Reise so richtig euphorisch machte, so sollte er uns gleich nach dem Losmachen der Leinen beweisen, dass er von nichts und niemandem zu beeinflussen ist und er sozusagen als ungekroenter Koenig der Segler nur seine eigenen Gesetze und Regeln befolgt und die hatten wohl mit unseren Wuenschen, was unser Vorhaben betrifft, so gar nichts gemein. Schon als wir die imposante Kulisse von Warnemuende ueber unserem Heckspiegel betrachten konnten und uns gerade mal so ueber die im Laufe der letzten Jahre veraenderten Ansteuerungsmerkmale dieser schoenen Hafenstadt unterhielten, bemerkten wir, dass unsere Segel sich wohl selbststaendig gemacht haben mussten, denn unser Kurs geriet arg aus dem Limit, bzw. das Tuch fing erbaermlich an zu schlagen. Natuerlich war unser Segeltrimm immer noch fixiert und wir mussten es eingestehen, unmerklich aber stetig drehte der luftige Geselle ueber achterlich nach vorlich, bis er letztendlich genau aus der Richtung stehen blieb, wo wir eigentlich hinwollten. Kurz gesagt, in einem staendigen Kampf gegenan, staendig auf der Kreuz erreichten wir Bornholm etwas mit einer Verspaetung von sage und schreibe 20 Stunden! Aber wenn uns "Rasmus" auch mit seiner Eigenwilligkeit einiges Kopfzerbrechen bereitete, so haben wir ihm doch die "Stirn", in unserem Falle den "Bugspriet" geboten und unseren Dickkopf durchgesetzt - abgesehen vom Zeitverzug, aber was sind schon 20 Stunden - wir hatten Urlaub und zwar 18 Tage. Und diese Ueberlegung war es auch, was uns zur ersten Etappenaenderung veranlasste. Bei so einer Abendkulisse an der Nordspitze von Bornholm - eine in goldenes Licht getauchte Hammerhus-Ruine - da brauchte es keine grosse Ueberredungskunst, um uns ganz schnell zu entschliessen, wir machen einen Zwischenstop auf unserer "Lieblingsinsel", dieser Perle in der Ostsee mit dem Flair eines Suedseeatoll´s, zumindestens was das, durch die Felsen erreichte, besondereKlima der Insel betrifft.

             Bine a. Steuer                                           Hammerhus-Ruine 

So´n paar Seemeilen mehr..  da ist  doch schon Hammerhavn!

Also - Positionsangaben zur Ansteuerung in den "Hammerhavn" - in´s GPS gegeben - Kurs Hafeneinfahrt und mit ein bischen "Jokel-Unterstuetzung" waren wir auch schon drin im fast leeren Hafenbecken. Wir sind immer wieder auf´s Neue ueberrascht, wie "leer" es im Juni auf der Ostsee und wieviel Platz wir in der Regel in jedem Hafen fuer unsere 35-Fuss Phantom-Yacht haben, naja ab und zu gibt es auch mal ´ne Ausnahme, aber da gibt es bestimmt eine stille Ankerbucht in der Naehe......

Hammerhavn Hammerhavn und    Utklippan-Havn

                                                                   

                                                                                                                             ........"Utklippan!!"

Nach einer wunderschoenen ruhigen Nacht - nach der letzten unter Segel bei immerhin 5 Bf gegenan - konnten wir es nicht lassen und mussten uns erst einmal einen erholsamen Spaziergang ueber die Klippen von Hammerodde genehmigen. Es ist eigentlich nur schwer in Worte zu kleiden, um die aussergewoehnliche Landschaft dieser Region zu schildern, wir sind immer wieder ergriffen ob der Schoenheit dieses Teiles von Bornholm. Da gibt es nur einen Tip: Selbst erleben - ganz gleich wie man dahin gelangt, denn es gibt ja auch noch andere Ansteuerungsvarianten ausser der auf dem eigenen Kiel!

Vielleicht gibt es fuer die Leser dieser Reiseerzaehlung unter dieser Adresse ein paar Anregungen:  

             Bornholm  

Einen Tag spaeter sollten wir aber nun endlich unseren Traum erreichen : In einer stockdunklen Nacht machten wir die Ansteuerungslichter von UTKLIPPAN aus und .... stellten fest, wir sind gefaehrlich nah an den Klippen und an der Einfahrt des kleinen Hafen´s bereits um einiges vorbei - kurze Kommandos, Kurs ueber Heck und erstmal orientieren! Da hatten wir doch tatsaechlich die Lichter von Utklippan mit denen von Oeland verwechselt. Was fuer eine Sicht in dieser Nacht, sie waren so klar zu sehen, als ob wir nur ein paar Meilen davor liegen wuerden. Nur gut fuer uns, konnten wir doch daraus den Nutzen ziehen, die Kennung auszuzaehlen, um somit unseren Trugschluss schnellstens zu revidieren und die etwas schwaecheren Ansteuerungslichter der Utklippan - Einfahrt etwas steuerbord achterlicher auszumachen. Jetzt hiess es aufgepasst : nachts in einen voellig fremden "Hafen" einzulaufen und das auch noch in wilder Natur - nicht so ohne! Also besser die Segel runter und unseren genauso alten wie zuverlaessigen "Faryman-Diesel" angeworfen und dann schoen langsam - Bine fungierte im Bugkorb mit einer starken Lampe ausgeruestet als Pfadfinder - an die Klippen herangetastet und mit Hilfe des Lichtkegels der Lampe an den Felsen ganz nah vorbei - hinein in den "Pool", denn viel groesser als ein etwas ueberdimensionierter Swimmingpool entpuppt sich das Hafenbecken nicht. Eines sei noch angemerkt, bevor wir uns zur verdienten Nachtruhe niederlegten: Eine Segelyacht lag zu nachtschlafener Zeit im Becken, aber kaum hatten wir uns orientiert, schon nahm uns der Skipper die Leinen ab, leider konnten wir uns nicht einmal am Morgen dafuer bedanken - die Yacht war schon auf und davon! Fuer uns bedeudete das: Die Insel gehoerte - jedenfalls fuer den Moment - ganz allein uns!! Und dazu eigentlich nur soviel: Schon ganz allein nur um dieses vertraeumte Stueck Erde zu geniessen, lohnt es sich zu segeln, auch wenn es immer nur "gegenan" geht, man wird - wenn man die Einsamkeit, die Natur und die Tierwelt liebt - dafuer mehr als belohnt.

           Utklippan - Moevenangriff            Bine m. Moevenkueken

Wir lieben diese Einsamkeit!! 

Naja - und wie die Reise zu Ende geht, koennen Sie zu einem spaeteren Zeitpunkt lesen - natuerlich wieder hier auf diesen Seiten.


Und Sie ? Haben Sie jetzt so richtig Lust bekommen auf solche oder aehnliche Abenteuer? Sie haben aber leider keine Yacht in der Naehe Ihrer Urlaubsziele? Macht nichts - wir helfen Ihnen sicher weiter:

    Interesse an einer schicken Charteryacht?

Sonnenuntergang an der Warnow

   fragen Sie uns :                                   balticsailor@sailwind.de  

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